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Kirchen von A–Z

Zöllmersdorf


 

Bilder: Die Kirche von außen, die historischen Registerzüge der Orgel und die Abendmahlsdarstellung auf der Mensa

   
Schlüsselhüter / Kirchenöffnungszeit
   
   zur Zeit kein Schlüsselhüter verfügbar

Kirchenführung nach Anmeldung erhältlich bei: Annegret Gehrmann, Langengrassau; Tel. 035454/393
   

 

Der Ort wird in Urkunden von 1377 und 1387 schon als „Czelmersdorf“ erwähnt und war kirchlich seit mindestens 1533 eine Filiale, d.h. Tochtergemeinde des benachbarten Langengrassau.

Die kleine Kirche war ursprünglich ein einfacher Saalbau aus Feldstein, erbaut um 1300 mit dem typischen Wechsel von regelmäßigen Lagen größerer Steine mit kleinteiligen Zwicklagen. Eine Baunaht auf der Nordseite legt die Vermutung nahe, daß sie in zwei Etappen entstand.

Beim sehr weit westlich gelegenen, jetzt vermauerten Gemeindeportal haben sich die seitlichen Gewände erhalten, auch Steine mit sog. „Näpfchen“. Der heutige Südzugang dürfte dann die ehemalige Priesterpforte gewesen sein. Irgendwann hat man im Inneren auch den westlichen Teil als Vorhalle abgetrennt.

Im Jahr 1911 gab es einen tiefgreifenden Umbau. Man setzte den westlichen Dachturm auf, vergrößerte die Fenster und fügte die polygonale Ostapsis an. Außerdem errichtete man den Kanzelaltar. Vom mittelalterlichen Bauwerk sind damit eigentlich nur die Außenmauern geblieben. 1994 erfolgte eine umfangreiche Hüllensanierung der Kirche (Dach, Turm, Wände, Fenster).

Innen ist die Kirche flachgedeckt und besitzt eine Hufeisenempore aus dem 18. Jahrhundert. Die Orgel auf der Westempore ist vermutlich ein Werk des Luckauer Orgelbauers Eduard Glietsch (1813–89), der zwischen 1841 und 1871 etwa ein Dutzend Orgeln baute. Das Zöllmersdorfer Instrument könnte aus der Zeit um 1860 stammen und wurde 2006 restauriert.

Unter der schlichten Kanzel befindet sich eine hölzerne Mensa. Auf ihr steht eine Holztafel mit einer barocken gemalten Abendmahlsdarstellung – wahrscheinlich der Rest einer Predella vom Ende des 17. Jahrhunderts

Im Altarraum steht eine kelchförmige Taufe aus Kunstsandstein mit hölzernem Deckel, gestiftet 1892.

 

Annegret Gehrmann 2011

 

Quellen:
Georg Dehio: Handbuch der dt. Kunstdenkmäler, Brandenburg; bearbeitet von Gerhard Vinken u. a.; Deutscher Kunstverlag 2000
Jung/ Spatz: Die Kunstdenkmäler der Prov. Brandenburg, Berlin 1917, Band 5, Teil 1: Kreis Luckau
http://www.askanier-welten.de/dorfkirchen/zoellmersdorf/
Akten der Kirchgemeinde