Kirchen

Kirchen von A–Z

Jetsch


 

Bilder: Die Kirche von außen, der Altar (Foto: B. Steinhagen) und Detail Beschneidung Jesu (Foto: B. Steinhagen)

   
Schlüsselhüter / Kirchenöffnungszeit
   
   Astrid Werner, Dorfstr. 28, Tel. 035453/ 5237

Kirchenführung nach Anmeldung erhältlich bei: Astrid Werner, Tel. 035453/ 5237
   

 

Die Kirche entstand wohl im späten 14. Jahrhundert als rechteckiger Saal aus Feld- und Backstein. Von diesem gotischen Bau sind noch das mittlere Ostfenster und das Nordportal erhalten (das südliche wurde vermauert). 1728 kam der verbretterte Turm mit zweifach geschwungener Haube hinzu. 1890 erneuerte man die westliche Kurchenwand in Backstein.

Mitte der 80er Jahre erhielt der Kirchturm eine neue Zinkblechverkleidung, und 2004 konnte das Dach der Kirche neu eingedeckt werden.

Am 2. Juli 2009 schlug während eines schweren Gewitters der Blitz in die barocke Turmhaube ein und setzte die die aufwendige Holzkonstruktion in Brand. Dabei war der Kirchturm erst zwei Jahre zuvor umfassend instandgesetzt worden! Durch Gelder der Feuerversicherung war es noch im gleichen Jahr möglich, die entstandenen Schäden am Turm zügig zu beseitigen und eine Blitzschutzanlage neu zu installieren. Ebenfalls 2009 wurden sämtliche historische Kirchenfenster denkmalgerecht repariert.

Vom Kirchenraum aus sieht man in eine neuzeitliche, offene Dachkonstruktion. Die Logenempore an der nördlichen Chorwand dürfte noch dem16. Jahrhundert angehören, während die Emporen an der Nord- und Westseite aus dem 17. Jahrhundert stammen.

Der Altaraufsatz (1695) enthält Gemälde des Luckauer Malers Christian Zimmermann: in der Predella das Abendmahl, darüber die Kreuzigung und im Aufsatz die Auferstehung. Das oberste Medaillon zeigt Christi Himmelfahrt, jene seitlich in den Wangen die Anbetung der Hirten und die (relativ selten dargestellte) Beschneidung des Jesusknaben. Als Bekrönung dient das Allianzwappen der Patronatsfamilie von Karrass-von Stutterheim. Etwa gleichzeitig mit dem Altar wird die Kanzel entstanden sein, die am Korb Bilder der vier Evangelisten und des Salvators zeigt. Am Fuß der Kanzeltreppe steht ein evangelischer Beichtstuhl mit Gemälden von Petrus und Paulus an der Tür. Die anderen Füllungen beziehen sich mit ihren Texten und illustrierenden Bildern auf die Sündenvergebung.

 

Annegret Gehrmann (2011)

 

Quellen:
Georg Dehio: Handbuch der dt. Kunstdenkmäler, Brandenburg; bearbeitet von Gerhard Vinken u. a.; Deutscher Kunstverlag 2000
Jung/ Spatz: Die Kunstdenkmäler der Prov. Brandenburg, Berlin 1917, Band 5, Teil 1: Kreis Luckau