Kirchen

Kirchen von A–Z

Zagelsdorf


 

Bilder: Die Kirche von außen (Südseite), der Altar und der Taufstein

   
Schlüsselhüter / Kirchenöffnungszeit
   
   Fam. Kühne, Zagelsdorf 7a, Tel. 035451/ 94 93 53
   

 

Der ursprüngliche Vorgängerbau dieser Kirche dürfte aus dem 14. Jahrhundert stammen. Er wurde jedoch im 30jährigen Krieg bei einem Brand 1638 zerstört. Vermutlich auf seinen Grundmauern errichtete man 1670/80 den rechteckigen Feldsteinbau samt eingezogenem Turm unter dem spitzen Helm.

Nach 1680 erhielt die Kirche einen Verputz und hohe, rechteckige Fenster. Aus dieser Zeit stammt wohl auch der nördliche Patronatslogenanbau, dessen Fensteröffnungen zum Schiff hin verglast sind.

Im Innenraum findet man eine Westempore unter einer geputzten Decke mit Stuckfeldern vor. Die gesamte Ausstattung ist sehr einfach. Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts hat die Gemeinde den Kirchenraum umgestaltet. Die desolaten Bänke wurden entfernt und ein neuer Holzfußboden eingezogen. Einfache Tische und Stühle ermöglichen heute eine variable Raumnutzung.

Von der ursprünglichen Ausstattung sind noch die schlichte Kanzel und das Chorgestühl (beides um 1680) erhalten. Als Altaraufsatz dient eine Schriftkartusche (dat. 1708) mit reich geschnitztem Rahmen. Der Spruch aus dem 1. Brief des Paulus an die Korinther (Kap.11, Vers 26) verweist auf das Abendmahl.

Der Taufstein und die zugehörige Taufschale aus Zinn wurden 1733 gestiftet. Die Bibelsprüche am Stein verweisen auf die Bedeutung von Wasser und Taufe. Für die musikalische Begleitung der Gottesdienste sorgt eine kleine Serienorgel von Alexander Schuke.

Auf dem Friedhof gibt es einen klassizistischer Grabstein für Maria Dorothea Scharsig (†1832) sowie ein Erbbegräbnis der ehemaligen Gutsherrenfamilie Pittelko mit mehr als zehn gußeisernen, pultartigen Grabtafeln aus den Jahren 1849 bis 2008.

 

Annegret Gehrmann (2020)

 

Quellen:
Georg Dehio: Handbuch der dt. Kunstdenkmäler, Brandenburg; bearbeitet von Gerhard Vinken u. a.; Deutscher Kunstverlag 2000
Chronik von Pfarrer Witt (amtierte 1945-70)
Informationen von Pfarrerin Britta Rostalsky