Duben
Bilder: Die Kirche von außen, der Innenraum und der Aufgang zur Kanzel
Schlüsselhüter / Kirchenöffnungszeit | ||
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Autobahnkirche, täglich 8-20 Uhr offen |
Die Kirche ist ein rechteckiger Fachwerkbau mit dreiseitigem Ostschluß und dürfte Ende des 17. Jahrhunderts errichtet worden sein. Eventuell verweist die Inschrift am Kanzelaufgang auf die Kirchweihe: „ANNO 1684 den 31. Marcius (März)“. An der Süd- und Westseite befinden sich Vorhallen, der Dachturm wurde vermutlich 1795 aufgesetzt.
1876 erfolgten umfangreiche Reparaturarbeiten an und in der Kirche, offenbar wurde sie damals auch vollständig verputzt. Weitere Reparaturen gab es 1899.
Die Kirche war „Filia“, d.h. Tochterkirche von Terpt und stand 1917 noch unter dem Patronat des Luckauer Magistrats.
Der Innenraum ist flachgedeckt und wird in weiten Teilen von einer schlichten, bauzeitlichen Hufeisenempore umschlossen.
Der Altar in Form einer sog. Ädikula verweist stilistisch eindeutig in die Renaissance. Im 18. Jahrhundert hat man ihn durch den Einbau der Kanzel (vermutlich aus dem Jahr 1684, siehe Inschrift in der wohl ursprünglichen Kanzeltreppe) zum Kanzelaltar umgestaltet. Damit wurde das eigentliche Hauptbild des Altars – die „Kreuzigung“ – zur Kanzeltür. Im Aufsatz ist die Himmelfahrt dargestellt. Auf der breiten Predella findet sich die gemalte Darstellung des Abendmahls, flankiert von der Austeilung des Abendmahls in beiderlei Gestalt (Brot und Wein) durch zeitgenössische Prediger. Unter der heutigen Farbfassung ist die reiche farbige Bemalung der Ausstattung noch gut zu sehen (z.B. Kanzelaufgang, östliche Emporenbrüstung neben dem Eingang).
Die Orgel ist ausgelagert und unspielbar.
Im Dachturm hängen zwei Glocken. Die kleinere wurde 1925 durch die Firma „Franz Schilling&Söhne/Apolda“ gegossen Die große ist eine Stahlglocke und wurde 1959 in Guben als Ersatz für die im Krieg abgelieferte gegossen.
In den Jahren 1992–97 erfolgte eine umfassende Sanierung der Fachwerkkirche. Im Ergebnis konnte sie im am 4. Advent 1997 als Autobahnkirche wieder in Dienst genommen werden.
Annegret Gehrmann (2021)
Quellen:
Georg Dehio: Handbuch der dt. Kunstdenkmäler, Brandenburg; bearbeitet von Gerhard Vinken, durchgesehen und erweitert von Barbara Rimpel; Deutscher Kunstverlag 2012
Jung/ Spatz: Die Kunstdenkmäler der Prov. Brandenburg, Berlin 1917, Band 5, Teil 1: Kreis Luckau
Kunstgut-Datenbank der EKBO
Geschichtl. Notizen von Pfr.i.R. Walzer