Großkrausnik
Bilder: Die Kirche von außen, der Innenraum nach Osten und der Altar
Schlüsselhüter / Kirchenöffnungszeit | ||
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Ulrike Schlopsnies, Rosenstr. 26, Tel. 0179 2424215 |
Der kleine Feldsteinsaal mit dreiseitigem Ostschluß entstand vermutlich in der Phase der Spätgotik (bis ca. 1520) aus Feldstein und ist teilweise verputzt. Im Barock setzte man ihm im Westen einen achteckigen Dachreiter aus Fachwerk mit Schweifhaube auf. Auch die korbbogigen Fenster stammen aus dieser Phase.
Noch aus der Erbauungszeit dürfte der heutige südliche, leicht veränderte Zugang stammen (ehemal. Laienportal), während die vermutlich vorhandene ehemalige Priesterpforte zugesetzt wurde.
Im Inneren wird das Schiff von einer Holztonne überwölbt, während der Chorbereich flach gedeckt ist. Der Raum wird von der barocken Ausstattung geprägt: einer dreiseitigen Empore, dem um 1700 entstandenen Altarretabel, Kanzel und Taufstein.
Der barocke Altaraufsatz wurde von einer durch den Doberluger Kunsttischler Abraham Jäger beeinflussten Werkstatt geschaffen. Er ist geprägt durch das große Altarbild der Kreuzigung, die gedrehten und von Lorbeer umrankten Säulen, den sog. gesprengten Giebel sowie geflügelte Engelsköpfchen, die ovale Kartuschen halten. Das Altarbild ist dem Hauptbild des Lugauer Altarretabels sehr ähnlich, das auf der Rückseite 1712 von dem Luckauer Maler Christian Zimmermann signiert wurde.
Im 19. Jahrhundert wurde der Altaraufsatz neu hellgrau gefasst und mit Inschriften aus den Psalmen und den Evangelien versehen. Diese befinden sich im Aufsatz, dem oberen Bildrahmen und auf den ursprünglich wohl mit Wappen versehenen Kartuschen. In der Predellenzone sind seither statt eines ovalen Abendmahlsbildes zwei in Grisaille gemalte Engel zu sehen, die eine Schrifttafel „Ev. Joh. 6 v. 54“ halten.
Die Kanzel (18. Jh.) mit hölzernen Kanzelkorb und -deckel ruht auf einer gedrungenen, aus Backstein aufgemauerten Stütze. Wie das Altarretabel wurde die Kanzel im 19. Jahrhundert in Grisailletechnik übermalt: über einem hellgrauen Anstrich fügte man in die Brüstungsfelder Malereien aus Rankenwerk mit Engelsfiguren ein und versah den Rand des Kanzeldeckels und die Treppenbrüstung mit Inschriften.
Die achteckige Taufe in gedrungener Kelchform besteht aus Stein, ihr Fuß ist aus Backstein gemauert. Die helle Fassung mit Sternen am Schaft geht auf eine ältere Veränderung vor 1917 zurück.
Die Orgel ist ein Werk von Robert Uibe/Neuzelle aus dem Jahr 1892 und derzeit unspielbar.Der Fußboden im Kirchenraum wurde ca. 1992 neu verlegt. Gleichzeitig erhielten die Holztonne, die Emporenstützen u. -unterseiten einen laienhaften, unsachgemäßen Anstrich.
Annegret Gehrmann (2020)
Quellen:
Georg Dehio: Handbuch der dt. Kunstdenkmäler, Brandenburg; bearbeitet von Gerhard Vinken, durchgesehen und erweitert von Barbara Rimpel; Deutscher Kunstverlag 2012
Jung/ Spatz: Die Kunstdenkmäler der Prov. Brandenburg, Berlin 1917, Band 5, Teil 1: Kreis Luckau
Kunstgut-Datenbank der EKBO
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Uibe