Kirchen

Kirchen von A–Z

Paserin


 

Bilder: Die Kirche von außen (Foto: Mathias Koch), der Altar (Foto: R. Bönisch) und der Wetterhahn (Foto: R. Bönisch)

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Die Kirche ist ein rechteckiger Feldsteinbau, mit dessen Bau im späten 13. Jahrhundert begonnen wurde. Aus dieser Zeit stammt der untere Bereich der Umfassungsmauern von Chor und Schiff bis etwa zwei Meter Höhe. Nach 1300 setzte man die Arbeiten nach geändertem Plan in unregelmäßigerem Feldsteinmauerwerk fort.

Der rechteckige Westturm wurde dem Kirchengebäude unmittelbar nach seiner Fertigstellung vorgelagert. Seinen heutigen Abschluß durch eine begehbare Plattform mit eingerücktem Pyramidenaufsatz und quadratischer Laterne bekam der Turm 1893. Seit seiner Sanierung 1998 findet hier am 2. Advent das traditionelle „Turmblasen“ mit dem regionalen Posaunenchor statt.

Die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1514. Sie wurde 2018 in Nördlingen geschweißt und hängt gemeinsam mit zwei Klangstahlglocken von 1953 im Glockenstuhl von 1993.

Die Sakristei mit Kreuzgratgewölbe kam im 15. Jahrhundert hinzu, ebenso die Fialaufsätze über der östlichen Schiffswand.

Die drei schmalen Fenster an der Ostwand des Chores sind bauzeitlich. Die übrigen Fenster wurden 1733 vergrößert. Am Chorportal (Südseite) erkennt man noch ein mittelalterliches Putzband mit Ritzungen, welches farbige Quadersteine imitieren sollte.

Im Innenraum werden Chor und Schiff durch einen flachen Triumphbogen getrennt.

Der hölzerne, zuletzt 1975 farbig gefaßte Altaraufsatz stammt von 1690. Er ist eine Stiftung der Patronatsfamilie von Canitz/von Arnim. Im Abendmahlsgemälde in der Predella ist der zu jener Zeit amtierende Pfarrer Müller als Jünger Jesu dargestellt. Das Kreuzigungsgemälde wird von den Figuren Moses und Christus flankiert, während sich darüber eine Auferstehungsszene befindet.

Aus der Chornordwand tritt eine große spätgotische Sakramentsnische hervor. Hier hängt auch ein nahezu lebensgroßer hölzerner Kruzifixus aus dem 16. Jahrhundert. Daneben sieht man die Reste dreier Totenkronenbretter – hier einfache hölzerne Gedenktafeln für unvermählt Verstorbene. Eines ist dem Gedenken an das am 8.Mai 1710 geborene und am 20. Dez.1713 gestorbene Söhnchen des Pfarrers Johann Christoph Barth gewidmet.

Vor der Chornordwand steht die Vorderwand eines Renaissancegestühls.

An der Chorsüdwand gegenüber befindet sich der Grabstein für den eben erwähnten Johann Christoph Barth, der bis zu seinem Tod 1730 dreißig Jahre Pfarrer in Schlabendorf und Paserin war.

Die schlichte steinerne Kanzel entstammt dem 16. Jahrhundert, die hölzerne Taufe dem späten 17. Jahrhundert.

Datierungen an den Balken im Innenraum zeugen von verschiedenen Umbauphasen (1621, 1699, 1700), in deren Zusammenhang auch die beiden Emporen eingebaut wurden.

Bei einer Innenrenovierung 1974/75 erneuerte man das Gestühl und richtete unter der Orgelempore einen Gemeinderaum (Winterkirche) ein.

Die Orgel ist ein Instrument der Firma Alexander Schuke/Potsdam von 1905.

 

Annegret Gehrmann (2011)

 

Quellen:
Georg Dehio: Handbuch der dt. Kunstdenkmäler, Brandenburg; bearbeitet von Gerhard Vinken u. a.; Deutscher Kunstverlag 2000
Jung/ Spatz: Die Kunstdenkmäler der Prov. Brandenburg, Berlin 1917, Band 5, Teil 1: Kreis Luckau
Mittelalterliche Wandmalerei in Brandenburg, Bd. 1: Der Südosten – die Brandenburgische Lausitz; Wernersche Verlagsgesellschaft und BLDAM 2010
Schreiben Pfr.i.R. Schenck (2000)