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04.01.2019

Alte Kirchen in neuem Glanz

LANGENGRASSAU. Förderkreis schiebt 2019 einige Sanierungen an. Höhepunkte auch im Veranstaltungskalender.

An der Wehnsdorfer Kirche sollen der Altar restauriert werden.
Foto: Uta Schmidt

 

Die kleinen und großen Kirchen der Region bergen so manchen historisch wertvollen Schatz. Der Förderkreis alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Gotteshäuser erhalten bleiben und wieder mit Leben erfüllt werden. Und auch in diesem Jahr steht dazu so manches Projekt an. In diesem Jahr sind einige historische Orgeln besonders im Fokus.

So soll unter anderem die Orgel in Goßmar restauriert werden. Sie ist in schlechtem Zustand und benötigt eine komplette Sanierung. „Die Geschichte dieser Orgel ist noch etwas im Dunkeln, dennoch ist sie etwas Besonderes“, erzählt Annegret Gehrmann, Vorsitzende des Förderkreises Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz. Laut einem Experten wurde das Instrument um 1775 gebaut – allerdings nicht für eine Kirche. Es wird vermutet, dass sie zunächst für ein Gutshaus bestimmt war und erst etwa 20 Jahre später ihren Platz in der Goßmarer Kirche gefunden hat. Aus diesem Grund ist das Prospekt eher untypisch mit symmetrischen und asymmetrischen Elementen gemischt. Erbaut hat sie vermutlich der Orgelbauer Johann Christoph Schröter aus Sonnewalde.

„Die Orgel ist noch relativ original erhalten, aber nur sehr eingeschränkt funktionsfähig“, sagt Annegret Gehrmann. Nur noch wenige Register seien intakt. Entsprechende Fördermittelanträge an Bund und Land hat der Förderkreis bereits bestellt und hofft nun auf Zusagen.

Die Bornsdorfer hingegen warten gespannt auf die Rückkehr ihrer Orgel. Noch in diesem Winter soll das Instrument nach der Restaurierung zurückkehren. Rund 55 000 Euro waren dafür notwendig. Unterstützung gab es unter anderem von Land aus der Denkmalhilfe. Wenn die Temperaturen wieder etwas wärmer sind, kann das Instrument gestimmt werden. Zur offiziellen Einweihung am 26. Mai (17 Uhr) soll das romantische Instrument erstmals seit Jahrzehnten wieder erklingen. Martin Schmeding aus Leipzig spielt dann ein Konzert auf der restaurierten Lütkemüller-Orgel von 1877.

Abgeschlossen werden sollen auch die Arbeiten an der Prensdorfer Kirche. Dort muss die Elektrik erneuert und an die veränderte Nutzung angepasst werden, damit das Konzept der Hörspielkirche professionell umgesetzt werden kann. Die Kirche wurde ab Frühjahr 2017 saniert. Das Dach wurde neu eingedeckt und die aufwendigen blau-weißen Malereien im Bauernbarock an der hölzernen Decke im Inneren aufgearbeitet. Mit Hörspielabenden und abwechslungsreichen Veranstaltungen soll das Gotteshaus wieder mit Leben erfüllt werden.

Weiterhin stehen auch an der Stöbritzer Kirche einige Arbeiten an. Dort gilt es, die historischen Putze an der Außenfassade zu erhalten. Am Ostgiebel der Kirche konnte der mittelalterliche Putz Jahrhunderte überdauern. Selbst einige rote Spuren der Fassungen seien laut der Förderkreis-Vorsitzenden noch erhalten. Die Anträge dafür sind bereits gestellt.

Auf der Agenda steht ebenfalls die Altarrestaurierung in Wehnsdorf sowie die Aufarbeitung einiger Kirchengegenstände wie Taufschale, Kelche oder Altarleuchten an. „Eine umfassende Kirchensanierung steht erst wieder voraussichtlich 2020 an. Da haben wir Pitschen-Pickel im Blick“, sagt Annegret Gehrmann.

Und auch kulturell hat der Förderkreis einige hochklassige Musiker in die Region holen können. Am 30. Juni treten die Weltklasse-Musiker Marie-Elisabeth Hecker (Cello) und Martin Helmchen (Klavier) in der Bornsdorfer Kirche auf. Das Konzert war ursprünglich für das vergangene Jahres angesetzt, musste aufgrund der fortgeschrittenen Schwangerschaft der Cellistin jedoch abgesagt werden.

Auch die brasilianische Organistin Elisa Feixo kommt im Rahmen der Reihe „Mixtur im Bass“ erneut nach Waltersdorf (4. August). Das Quartett Mansikka entführt die Gäste am 1. September in der Langengrassauer Kirche in die Folklore-Musik aus aller Welt.

Wie schon seit Jahren üblich, organisiert der Förderkreis neben zahlreichen musikalischen Höhepunkten auch wieder zwei Exkursionen. Am 27. April geht es mit dem Pkw nach Dahme und den Kirchen in Wildau-Wentdorf, Liedekahle, Prensdorf und Niendorf. Die Fahrradexkursion am 6. Juli führt Richtung Golßen. Halt gemacht wird in Kasel-Golzig, Jetsch, Krossen, Falkenhain und an der Stadtkirche in Golßen.

von Anja Brautschek (vollständiger Text unter www.lr-online.de)

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