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08.06.2010

Zwei Zieckauer Premieren auf einmal

ZIECKAU. Der ersten Sommer-Sonntag dieses Jahres brachte für Besucher in Zieckau gleich zwei kulturelle Anziehungspunkte: Mit einem Lieder-Nachmittag wurden die diesjährigen Zieckauer Sommerkonzerte eröffnet. Zugleich gab es die Vernissage für die sehenswerte Fotoausstellung Luckauer Gymnasiasten „Mit meinen Augen …“.

Andrea Chudak (Sopran) und ihre Begleiterin Lidiya Naumova eröffneten am
Sonntag mit ihrem Lieder-Programm „Im Grase lieg ich“ die diesjährige
Zieckauer Sommerkonzert-Saison.
Foto: -ds

 

Die Berliner Sopranistin Andrea Chudak trat mit der Gitarristin Lidiya Naumova zum ersten Zieckauer Sommerkonzert vor die Musikfreunde. „Alles zum Thema ,Grün‘ haben wir in einem Lieder-Zyklus vereint, um in Zieckauer Konzert direkt vom Frühling in den Sommer überzuleiten – wenigstens mit Musik“, erläuterte Andrea Chudak das Anliegen dieses abwechslungsreichen Programms voller Lieder. Selbst das Wetter spielte mit: Gab es kurz vor dem Sonntag noch eher herbstliche Temperaturen, so waren die Zuhörer am ersten Sommer-Sonntag dieses Jahres über die kühleren Temperaturen in der alten Feldsteinkirche froh.

Die beiden Künstlerinnen hatten sich eine gute Konzertstunde voller Lieder mit Bezug zum Frühling und zur Natur erarbeitet. Das ging quer durch musikalische Zeiten vom späten Barock über die Romantik bis in die Gegenwart, bot das Kunstlied wie das Volkstümliche und auch die zum Volkslied gewordene Komposition. So bot Andrea Chudak, die Absolventin der Sänger-Meisterklassen von Professor Peter Schreier und Elisabeth Schwarzkopf, einen Einblick in ihr umfangreiches gesangliches Können. Mit Lidiya Naumova als Gitarristin hatte sie eine einfühlsame Konzert-Partnerin an ihrer Seite, die ihr in der Virtuosität nicht nachstand.

Das Wort „Grün“ tauchte in fast allen 19 Liedern des originell zusammen gestellten Programms immer wieder auf. „Im Grase lag ich“, so hatten beide Künstlerinnen dieses Konzert benannt – nach einer Komposition des Dresdner Liedschöpfers Karl-Rudi Griesbach auf einen Text von Hermann Claudius. Diesem Gesang gingen weitere Perlen der Musik voraus.

Andrea Chudak brillierte zuvor in Mendelssohn Bartholdys Lied „Im Grünen“ mit ihrem Gesang, der sogar den stimmlichen Sprung über eine Oktave forderte und den sie mühelos schaffte. Bei den Liedern von Brahms erfreute „Die Blümelein, sie schlafen“, und etliche im Publikum erfuhren erst am Sonntag von der Autorenschaft des vermeintlichen Volksliedes. Mozarts „Komm lieber Mai und mache“ musizierten beide frisch und fröhlich wie später zwei umfangreiche Lieder-Blöcke von Franz Schubert. Da waren auch die Vertonung von Goethes „Heidenröslein“ und das berühmte „Dein ist mein Herz“ zu hören.

Mit zwei Kunstliedern wurde an Robert Schumann gedacht, dessen 200. Geburtstag gerade in der Musikwelt gefeiert wird. Mit dem Volkslied „Ich geh durch einen grasgrünen Wald“, wolle sich das Duo vom Publikum verabschieden, aber das erbat sich mit langem Befall doch noch eine Zugabe.

In der Zieckauer Kirche bietet die noch bis zum Erntedank zu besichtigende Fotoausstellung „Mit meinen Augen …“ eine besondere Sicht Luckauer Gymnasiasten auf Sehenswertes von alten Kirchen und deren Umfelder in der Luckauer Niederlausitz bis nach Dahme. Annegret Gehrmann, Vorsitzende des Förderkreises Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz, eröffnete in der Konzertpause die Ausstellung der Preisträger eines Fotowettbewerbs, für den sich die Teilnehmer an den beiden Leistungskurse Kunst des Bohnstedt-Gymnasiums engagiert hatten. An die 400 Fotos der Schüler wurden vorgelegt. 13 wurden von einer Jury für die Gestaltung eines Kalenders ausgewählt und sind als Großformate in der Zieckauer Kirche zu sehen. Die Kalender gibt es in der Luckauer Nikolaikirche und in der Touristinformation der Berstestadt.

-ds, erschienen in der Lausitzer Rundschau

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