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12.04.2017

Neue Kirchenführer ausgebildet

LANGENGRASSAU. Damit die Menschen die Kirche und die Schätze in ihnen angemessen wahrnehmen können, hat der Kirchenkreis Niederlausitz gemeinsam mit dem Förderkreis Alte Kirchen und der Landeskirche ehrenamtliche Kirchenführer ausgebildet.

19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den Kirchenführerkurs im Kirchenkreis Niederlausitz erfolgreich abgeschlossen.
Foto: Franziska Dorn

 

19 Frauen und Männer haben nun in Langengrassau ihre Urkunde erhalten. Die Kirchenführer sollen künftig nicht nur Wissen über das jeweilige Gotteshaus im Heimatort vermitteln, sondern auch die theologische Dimension der Architektur und Ausstattung erklären können. Außerdem sei es wichtig, die Erwartungen der Gruppe zu erkennen und darauf einzugehen, wie Franziska Fichtmüller von der evangelischen Erwachsenenbildung sagt.

„Die Inventarliste der Kirche herunterbeten zu können, ist zu wenig“, weiß auch Kursteilnehmer Hans Fischer aus Gollmitz. „Man muss auch auf bauliche und architekturgeschichtliche Besonderheiten, wie etwa den Kanzelaltar und dessen reformatorische Bedeutung eingehen können“, sagt der 67-Jährige. Seit vier Jahren wohnt er direkt neben der Kirche in Gollmitz. Der tägliche Blick auf das Gotteshaus hat zunächst seine Neugierde geweckt. Schnell kam er zur Einsicht, dass man etwas tun muss, damit die Kirchen nicht in Vergessenheit geraten. Mit dem Kurs fühle er sich nun gut vorbereitet, Interessierte und Touristen zu führen. Auch könne er sich ein Angebot „offene Kirche“ vorstellen.

In sechs Modulen haben die potenziellen Kirchenführer ihr Wissen erlangt. Methodisch sind sie dabei von Kirchenpädagogin Gisela Donath aus Berlin begleitet worden. Den theologischen-kunstgeschichtlichen Part hatte Annegret Gehrmann vom Förderkreis Alte Kirchen inne. Sie war es auch, die den Impuls zu dieser Veranstaltung gab. „Es gibt so viele engagierte Menschen in der Region, die mehr über ihre Kirchen erfahren wollen und dieses Wissen gern teilen möchten. Darum war es nur folgerichtig, diesen Kurs zu etablieren. Bei unserer Landeskirche, beim Förderkreis Alte Kirchen und beim Kirchenkreis Niederlausitz bin ich auf offene Ohren gestoßen“, sagt sie. Der jüngste Kursteilnehmer war Armin Dunger aus Lübben. Der 17-Jährige fühlte sich nicht immer altersgerecht angesprochen, doch könne er sich vorstellen, Kinder- und Jugendgruppen durch seine Heimatkirche in Lübben zu führen. Die kunsthistorischen und architektonischen Inhalte seien gut auf den Punkt gebracht worden, lautet sein persönliches Fazit.

Franziska Fichtmüller und Bernd Neukirch, Referatsleiter beim Amt für kirchliche Dienste in der Landeskirche, können sich vorstellen, dieses Kursformat auch auf andere Regionen zu übertragen.

red/SvD (vollständiger Text unter www.lr-online.de)

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