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05.07.2012

Neuer Halt für Walddrehnas Schatz

Dorfkirche bekommt ein neues Dach / Gemeinde braucht noch Spenden
WALDDREHNA. Die Sanierung der Kirche in Walddrehna schreitet voran: Nach dem Glockenstuhl wird nun das Dach des Kirchenschiffs von der Patina der Jahrhunderte befreit. Bis zum Ende dieses Monats sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Foto: LR

 

„Außer einer gurrenden Taube ist an einem Juli-Nachmittag in Walddrehna (>> zum Kirchenporträt) gewöhnlich wenig zu hören. Doch dieser Tage zerreißt kräftiges Hämmern und Sägen die Stille. Der Grund: Zimmerer bearbeiten den maroden Dachstuhl der fast komplett eingerüsteten Dorfkirche. Ende Juni haben die Arbeiten begonnen. Zuvor war der Glockenstuhl saniert worden. Für den ersten Bauabschnitt am Kirchenschiff hatte die Kirchengemeinde im vergangenen Herbst rund 32 000 Euro in die Hand genommen. „Damit waren unsere Rücklagen fast aufgebraucht“, erklärt Pfarrer Frank Gehrmann.

So wird die Rundumkur für das Kirchendach nicht nur zu einem logistischen, sondern auch zu einem finanziellen Kraftakt. Für diesen zweiten Bauabschnitt hat das Pfarramt Kosten von 100 300 Euro veranschlagt. Die Gelder kommen unter anderem vom Land Brandenburg, dem Landkreis Dahme-Spreewald, der Landeskirche sowie dem Förderkreis Alte Kirchen.

18.000 Euro muss Gehrmanns Sprengel selbst schultern, davon sind noch 6000 Euro offen. Doch Gehrmann ist zuversichtlich, auch diese Lücke schließen zu können. Bislang seien Spenden in Höhe von 1142 Euro eingegangen.

Der Förderkreis Alte Kirchen führt die Ursprünge des Gotteshauses auf das 13. Jahrhundert zurück. Nach der Zerstörung während der Hussitenkriege wurde sie Ende des 15. Jahrhunderts neu aufgebaut.

Vor allem an den Dachsparren aus dem späten 17. Jahrhundert hat der Zahn der Zeit genagt. Nun werden die 24 Balken Stück für Stück von den faulen und brüchigen Stellen befreit. Anschließend wird das Dach mit Biberschwänzen eingedeckt.

„Wir versuchen, soviel wie möglich vom ursprünglichen Holzgesims zu retten“, sagt Architekt Mirco Schneider, der die Arbeiten begleitet. „Das grenzt manchmal an ein Kunstwerk, gerade bei den verzierten Balkenköpfen“, ergänzt er. Dass das Dach seiner Feldsteinkirche möglichst originalgetreu hergerichtet wird, liegt Gehrmann besonders am Herzen. „Man muss den Menschen einen Ort bieten, wo sie den Atem der Geschichte spüren“, so der Geistliche.

Genau das soll bald wieder möglich sein. Gehrmann rechnet damit, dass das Dach zum Ende dieses Monats vollendet sein wird. Kurz danach möchte er den Kirchenbetrieb mit einem Festgottesdienst wieder aufnehmen.

Der Förderkreis Alte Kirchen Luckau bittet auch weiterhin um Spenden für die Sanierung der Walddrehnaer Kirche (Bankleitzahl: 35060190, Kontonummer: 1566391011, Verwendungszweck: Kirche Walddrehna).

Nils Michaelis, erschienen in der Lausitzer Rundschau

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