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04.12.2011
Malereien leuchten in frischen Farben
Erste Sanierungsarbeiten an der Mahlsdorfer Kirche stehen
kurz vor dem Abschluss
MAHLSDORF. Die Sanierungsarbeiten an der Mahlsdorfer Kirche stehen kurz vor dem Abschluss. Das Dach ist wieder dicht, die Sakristeidecke repariert. Eine Sichtachse in der Kirche zeigt in frischen Farben, wie die Malerei nach einer Restauration aussehen könnte.
Theresa Klemens und Tom Zimmermann beim Restaurieren.
foto: bg
Pfarrer Martin Nikolitsch und Architekt Uwe Mücklausch sind mit den Sanierungsarbeiten zufrieden. Der erste Schritt ist getan, um das Gotteshaus (>> zum Kirchenporträt) zu sichern. Künftig wird kein Regenwasser mehr in die Kirche eindringen und das Gemäuer weiter schädigen.
„Die Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Lediglich die Fenster in der Sakristei müssen noch repariert werden“, so Uwe Mücklausch. Und der Sockel werde im Frühjahr neue Farbe erhalten, ergänzt Tom Zimmermann. Der Restaurator aus Potsdam hat mit seiner Kollegin Theresa Klemens schöne Spuren in der Kirche hinterlassen. Nachdem die Rabitzdecke in der Sakristei, durch die man zuvor bis unters Dach gucken konnte, repariert worden war, hatten die beiden Decke und Wände behandelt, damit der neue Farbanstrich hält.
Zimmermann ist begeistert von der Kirche. „Das ist hier alles aus einem Guss, vom Fundament bis zum Dach“, sagt er. Seit etwa 110 Jahren steht der mächtige Bau. Der Altar aus geöltem Holz mit seinen Absetzungen sei ebenso reizvoll wie der Terrazzoboden, der zeigt, wie die Kirchenbänke zu stehen haben. Besonders von der Wandmalerei zeigt er sich begeistert. „Solch eine schöne Arbeit sieht man sonst kaum.“ Diese Art der „Wandteppichgestaltung“ sei typisch für die Zeit des Kaiserreiches gewesen sei. „Eine Mischung aus Neoromantik und Jugendstil.“ An der Triumpfbogenlaibung haben die beiden Restauratoren die Malereien wieder hergestellt. In einer Höhe von etwas zwei Metern hatten sie die Malschicht gereinigt und befestigt, den Putz gekittet und Risse geschlossen. Mit einem feinen Pinsel ergänzten sie dann die Ornamente und filigranen Blätter sowie das Band bis zur Tür mit Gouachefarbe. „So könnte das überall aussehen“, verweist Zimmermann auf die Sichtachse. Diese hat er unentgeltlich für das Dorf hergestellt. An zwei Stellen zeigt er, dass auch Wände des Chores voll bemalt sind. Beim Einbau der Winterkirche waren sie übertüncht worden.
„Die Leute im Dorf sollen sich selbst davon überzeugen, was das für ein Schatz ist“, sagt Mücklausch zu der Sichtachse. Und er hofft auf weitere Fördermittel.
Von Gabriele Bernhardt, erschienen in der Lausitzer Rundschau