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19.04.2017

Luther kommt heim nach Luckau

LUCKAU. „Luther geht es gut“, sagt Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos). Davon haben sich Vertreter von Stadt und Kirche bei einem Besuch in der Werkstatt von Restaurator Dirk Jakob in Berlin dieser Tage überzeugt.

Museumsleiterin Marina Gadomski, Restaurator Dirk Jakob, Uta Rohde von der Luckauer Kirchengemeinde, Annegret Gehrmann, Vorsitzende des Förderkreises Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz und Bürgermeister Gerald Lehmann (v. l.) vor dem restaurierten Lutherbild.
© Foto: Stadt Luckau

 

Das lebensgroße Lutherbildnis aus dem Jahr 1692 sowie weitere neun zeitgeschichtlich wertvolle Pastorengemälde aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sollen am 31. Oktober, dem 500. Jahrestag der Reformation, in die Nikolaikirche zurückkehren. Wegen der Temperaturschwankungen in der Kirche waren die Bilder stark zerstört. Das Lutherbild hatte Risse in Leinwand und Firnis, auf anderen Bildern waren die Gesichter teils nicht mehr erkennbar. Seit 1999 lagerten die Zeitzeugnisse im Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege. Für die Sanierung, die laut Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) mehr als 60 000 Euro kostet, initiierten Stadt und Kirche gemeinsam eine Spendenaktion, an der sich neben Stiftungen viele private Spender beteiligt haben. Die Bilder seien nicht nur für die Kirchgemeinde von Bedeutung, sie seien auch ein Stück Luckauer Identität, sagt Gerald Lehmann.

Wie er berichtet, sind vier Gemälde bereits restauriert. Zwei davon, das Lutherbild und das Porträt von Johann Christian Adami (1689 – 1753), der Archidiakon und Superintendent in Luckau war, sollen am 8. Mai wieder in der Gartenstadt ankommen. Sie werden in der Ausstellung zum Reformationsjahr zu sehen sein, die am 21. Mai im Niederlausitz-Museum eröffnet wird.

Beim Werkstattbesuch war der Bürgermeister beeindruckt von der Arbeit des Restaurators, für die eine ruhige Hand und viel Fingerspitzengefühl nötig sei. Die originale Leinwand des Lutherbildes beispielsweise bestehe aus mehreren Teilen, so dass es an den Nähten zu Schäden kam. Doch nichts davon sei mehr zu sehen. „Vom Ergebnis sind wir begeistert“, spricht der Bürgermeister auch für die anderen Mitglieder der kleinen Delegation.

Die Rückkehr aller Bilder in die Nikolaikirche am Reformationstag ist ein einem festlichen Akt geplant, kündigt er an.

Für das nächste Jahr sei bereits ein weiteres Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Kirche angedacht, so der Bürgermeister. Es geht um den stark beschädigten Taufengel aus der Kirche in Kreblitz, der in der Werkstatt von Dirk Jakob für eine Komplettkur bereit liegt. Etwa 10 000 Euro seien dafür nötig. Gerald Lehmann ist zuversichtlich, aus öffentlichen und privaten Mitteln auch diese Finanzierung gemeinsam auf den Weg zu bringen.

erschienen in der Lausitzer Rundschau

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