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15.12.2017

Weihnachtslieder erklingen für einen guten Zweck

Konzertfreunde in der Kirche von Langengrassau spenden 420 Euro für Betreuung von Kindern aus der Tschernobyl-Region im nächsten Jahr.

Der Langengrassauer Gesangverein „Frohsinn“ 1877 gab in der Kirche des Heideblicker Ortsteiles sein traditionelles vorweihnachtliches Konzert zugunsten des Dahmer Tschernobyl-Arbeitskreises.
© Foto: Birgit Keilbach

 

(bkh) Stimmungsvoll mit Tannengrün geschmückt und von Kerzenlicht erhellt ist die Langengrassauer Kirche am Donnerstagabend. „Guten Abend, schön Abend“ stimmen die Sängerinnen und Sänger des Gesangvereins „Frohsinn“ 1877 an und die Zuhörer singen mit. Gemeinsam öffnen sie ein weiteres Türchen im Dorfkirchenadventskalender der Luckauer Niederlausitz. Klassische weltliche und geistliche Weihnachtslieder bieten die passende Einstimmung auf das bevorstehende Fest. Dazwischen lässt Steffen Jahnke die Orgel im Gotteshaus erklingen. Das gibt dem traditionellen Benefiz-Weihnachtskonzert des Langengrassauer Gesangvereins eine besondere Note. Er habe gern zugesagt, erklärt der 29-jährige Luckauer, der oft zu Gottesdiensten und besonderen Veranstaltungen in der Luckauer Nikolaikirche und den Gotteshäusern Orgelmusik hören lässt.

Das Benefizkonzert veranstaltet der Langengrassauer Klangkörper seit 1991. In dem Jahr entstand in Dahme der Arbeitskreis, der jährlich im Sommer von den Folgen der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl betroffenen Kindern einen erholsamen Aufenthalt ermöglicht. Auch in diesem Jahr waren Ilka Pietsch und Ilona Radünz wieder gekommen, um das Konzert zu erleben und sich bei den Akteuren zu bedanken. „Im nächsten Jahr kommen die Kinder zum 27. Mal nach Dahme und mit Ihrer Unterstützung machen Sie uns Mut. Da muss man doch weitermachen, auch wenn es für uns immer anstrengender wird“, sagte Ilka Pietsch.

Fünf Frauen gehören dem Arbeitskreis an, drei von ihnen sind schon über 70 Jahre alt. Deshalb suchen sie dringend jüngere Mitstreiter. Ihnen ist es Herzenssache, jedes Jahr einigen Kindern aus der noch immer strahlenbelasteten Region ein paar unbeschwerte Ferienwochen mit viel Bewegung an sauberer Luft mit guter Ernährung zu ermöglichen. „Die Ärzte in Weißrussland sagen uns immer wieder, dass durch den Aufenthalt in Deutschland die Gesundheit der Kinder für ein Jahr lang gestärkt wird“, erläutert Ilona Radünz. Die Dahmenser sind allen Unterstützern und Sponsoren dankbar, die ihnen Jahr für Jahr die Hilfe für die Kinder aus Weißrussland ermöglichten, ergänzt Ilka Pietsch.

„Es spornt auch uns an, und ist eine Bestätigung für unsere jährliche Anstrengung, den Menschen ein niveauvolles Konzert darzubieten“, sagte Sängerin Monika Raabe. Das sei Advent, sich zu verschenken, anderen Gutes zu tun, brachte es Pfarrer Gehrmann auf den Punkt. „Denn es kann uns nicht egal sein, wenn es anderen Menschen schlecht geht.“ Seiner Aufforderung, reichlich zu geben, kamen die 49 Konzertbesucher gern nach. 420 Euro legten sie in die Körbe am Ausgang der Kirche.

Vom 16. Juni bis zum 7. Juli 2018 wird der Arbeitskreis in Dahme wieder Kindern aus der Tschernobyl-Region drei erholsame Ferienwochen ermöglichen. Für die Mädchen und Jungen im Alter zwischen acht und zwölf Jahren werden noch Gastfamilien gesucht, die sie an den Wochenenden aufnehmen. Melden können sich interessierte Familien, die vielleicht auch Kinder in diesem Alter haben, bei Ilka Pietsch (Tel.: 035451 955975) oder Ilona Radünz (Tel. 035451 90490).

Von Birgit Keilbach, erschienen in der Lausitzer Rundschau

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