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16.07.2014

Uraufführung mit Orgel und Oboe

Konzertreihe „Mixtur im Bass“ erlebte Höhepunkt in Golßener Kirche
GOLSSEN Ein nicht alltägliches Klangerlebnis hat das Niederlausitzer Orgelfestival „Mixtur im Bass“ den Zuhörern in der Golßener Stadtkirche geboten. Stücke für Orgel und Oboe brachten zwei renommierte polnische Musikprofessoren zu Gehör. Erstmals in voller Länge aufgeführt wurde das dreiteilige Werk „Alter Ego“. Dieses hatte der polnische Komponist Zbigniew Kozub speziell für den Veranstalter der Konzertreihe und die zwei Künstler geschrieben.

Vor dem Konzert der Reihe „Mixtur im Bass“ haben die Zuhörer in der Golßener Stadtkirche von Organist Slawomir Kaminski (r.) an der Orgel und Oboist Tomasz Gubanski (Mitte) einige akustische Kostproben und Erläuterungen bekommen.
Foto: Birgit Keilbach

 

Einen Vorgeschmack auf den musikalischen Genuss bekamen die Konzertgäste bereits nach der Kirchenführung durch Pfarrer Martin Nikolitsch. Organist Slawomir Kaminski, Musikprofessor an der Poznaner Musikakademie, brachte ihnen die romantische Schuke-Orgel aus dem Jahr 1908 nahe. Mit detaillierten Erläuterungen, ergänzt um akustische Kostproben, erhielten sie einen Eindruck von der Klangfülle und den Spielvarianten des mit zwei Manualen und 16 Registern ausgestatteten Instruments. Ebenso stellte Oboist Tomasz Gubanski, der wie sein Musikerkollege als Professor an der Poznaner Musikakademie unterrichtet, das Holzblasinstrument vor.

Im Konzert konnten die über 40 Orgelmusikfreunde dann unter anderem romantischen Werken der polnischen Komponisten Mieczylaw Surzynski und Feliks Nowowiejski lauschen. Mit der Sonate C-Dur für Orgel und Oboe von Jean-Baptiste Loeillet verwöhnten die Musiker gemeinsam die Ohren der lauschenden Konzertgäste. Gekrönt wurde der Konzertabend durch die Uraufführung des Triptychons „Alter Ego“ von Zbigniew Kozub. Dessen erste zwei Teile waren bereits nacheinander in den Dorfkirchen Prießen und Großkoschen aufgeführt worden. Denn „das zweite Wochenende des Niederlausitzer Orgelfestivals stand ganz im Zeichen dieser neuen Komposition, die im Auftrag des Vereins Großräschener Orgelkonzerte erfolgte“, erläuterte Rudolf Bönisch. Mit lang anhaltendem Beifall honorierten die Zuhörer dieses ergreifende Hörerlebnis. Den internationalen Charakter unterstrichen die zwei polnischen Musiker abschließend mit der Eurovisionshymne, dem Präludium des „Te Deum“.

„Das Wochenende in den drei Kirchen mit den verschiedenen Orgeln war fantastisch „, resümierte Oboist Tomasz Gubanski, der erstmals beim Niederlausitzer Orgelfestival musizierte. Die großartige Akustik in der Golßener Kirche habe „ein furioses Finale des Triptychons ermöglicht“, ergänzte er.

Zum Thema:
Das Niederlausitzer Orgelfestival findet vom 25. Bis 27. Juli seine Fortsetzung. Unter dem Thema „Jahr und Tag“ wird Organist Martin Schmeding aus Freiburg im Breisgau auf den Orgeln in den Kirchen von Pretschen, Hornow und Doberlug musizieren. In der Golßener Stadtkirche ist am 22. September das Eröffnungskonzert der dritten Niederlausitzer Orgelakademie zu erleben. Dieses werden vier Dozenten aus vier Ländern – Deutschland, Polen, Tschechien und den USA – gestalten. Das Konzert beginnt um 19 Uhr. bkh

Von Birgit Keilbach / bkh, erschienen in der Lausitzer Rundschau

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