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09.12.2010

Romantische Klangfülle in Golßener Stadtkirche

GOLSSEN. Die restaurierte Schuke-Orgel in der Golßener Stadtkirche ist jüngst mit einem Festgottesdienst zum Beginn des Kirchenjahres eingeweiht worden. Seit Herbst 2008 wurden für die insgesamt rund 60.000 Euro umfassende Investition 17.615 Euro an Spenden zusammengetragen.

Die Orgel der Golßener Stadtkirche.
Foto: Keilbach/bkh1

 

Nach sechs Monaten intensiver Arbeit durch die Fachleute der Orgelwerkstatt Scheffler aus Sieversdorf bei Frankfurt/Oder können die Golßener Gottesdienst-Besucher nun wieder den ursprünglichen Klang des Instruments genießen. Eingeweiht wurde die restaurierte Orgel im Beisein des Superintendenten des Kirchenkreises Niederlausitz Thomas Köhler, und LDS-Landrat Stephan Loge.

Vor 112 Jahren war die Orgel von Alexander Schuke für die Golßener Kirche gebaut und musikalisch auf das Gebäude abgestimmt worden. Johannes Leonardy, Kantor der Lübbener „Paul-Gerhardt-Kirche“, ließ die wieder hergestellte Klangfülle der Orgel ertönen. „Golßen ist zu beneiden um dieses schöne Instrument. Es hat jetzt einen edlen, sanften Klang“, sagte der Kirchenmusiker. Kein Vergleich sei dies zu den vergangenen Jahrzehnten, „als man genau schauen musste, welche Tasten zu meiden sind, um keine falschen Töne zu produzieren“, blickte er zurück.

Pfarrer Martin Nikolitsch dankte im Rahmen der Einweihung allen Spendern und Mitwirkenden an den Arbeiten für ihr Engagement. Insgesamt seien durch private Spender 17 615 Euro aufgebracht worden.

Um das Projekt mit einem finanziellen Umfang von rund 60 000 Euro zu realisieren, sei die Kirchengemeinde zudem von der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, der Union evangelischer Kirchen, dem Landkreis Dahme-Spreewald und dem Kirchenkreis Niederlausitz unterstützt worden.

Der Orgelsachverständige Albrecht Bönisch habe das Gutachten für die Rekonstruktion des Instruments erstellt und die Orgelbauwerkstatt Christian Scheffler der Orgel wieder ihren ursprünglichen Klang zurück gegeben. Die „Große romantische Orgel“ ist das Spezialgebiet der Orgelbauexperten. „Uns kommt es darauf an, den originalen Charakter der Instrumente und deren Epoche zu bewahren“, so Christian Scheffler. So seien von den 18 Registern nur noch 16 benutzbar gewesen und auch dies eingeschränkt. Alles musste gründlich gereinigt werden. Teilweise seien Orgelpfeifen aus Holz nach dem Krieg nicht wieder eingebaut worden. Diese wurden aufgearbeitet, nicht mehr funktionsfähige Metallpfeifen neu angefertigt.

Diese wurde von den Technikern Markus Hermann, Gunnar Schmid und Johannes Trosch durchgeführt. Sie reparierten ebenso den Spieltisch. Die musikalische Abstimmung erfolgte durch Tino Hering und Konrad Scheffler. Alexander Schuke habe vor 112 Jahren eine romantische Orgel mit sanften Stimmen und zarten Registern gebaut, „Genau diesen Klang wollten wir wieder herstellen“, so Christian Scheffler.

Von B. Keilbach/bkh1, erschienen in der Lausitzer Rundschau

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