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19.05.2008

Luftige Klänge im Zeichen des Schmetterlings

Das Schmöckwitzer Kammerorchester mit Frühlingsstimmen in Golßener Kirche
GOLSSEN. Kommen gute Bekannte, die dazu noch gute Musik machen, dann ist der Besucher gern dabei. Am Samstag hatte sich das Schmöckwitzer Kammerorchester zu einem besonderen Konzert in der Golßener Stadtkirche angesagt.

Das Schmöckwitzer Kammerorchester hat musikalisch den Frühling in die Stadtkirche nach Golßen gebracht.
(Foto: -ds)

 

Für viele Konzertbesucher waren die 15 Interpreten des Orchesters Bekannte. Das Ensemble hatte vor drei Jahren in der Golßener Stadtkirche gastiert und ist seitdem in guter Erinnerung wegen des unkomplizierten, fröhlichen und qualitativ anspruchsvollen Musizierens.

Vertraute Gesichter

Zudem fanden die Golßener Musikfreunde vertraute Gesichter in den Orchester-Reihen. Joachim Krätschell beispielsweise, der früher Pfarrer in Golßen war, hatte herzliche Gespräche. Im Orchester spielt er die „Zweite Geige“. Ulrike Voigt, die Superintendentin des Kirchenkreises Lübben, zu dem Golßen gehört, erwies sich im Konzert als virtuose Flötistin. Sie hatte wie ihr Mann Michael, der im Diakonischen Werk in Luckau tätig und im Orchester Cellist ist, viele Hände zu schütteln.

Die Besucher waren über das Äußere der Musiker erstaunt. Alle waren dunkel gewandet, aber jeder trug einen Anstecker mit einem bunten Schmetterling. Die Notenständer waren mit Frühlingsblumen geschmückt. „Wir geben für Sie ein Frühlingskonzert. Da soll auch das Optische stimmen“, sagte Henri Nieke. Im Orchester nahm er neben Joachim Krätschell in der „Zweiten Geige“ Platz.

Das Ensemble um seinen Dirigenten Mike Flemming hatte ein Programm mit frühlingshaften luftigen und lustigen Klängen einstudiert. Es passte auch sphärisch, dass während der Aufführung von Antonio Vivaldis „Der Frühling“ aus den „Vier Jahreszeiten“ über Golßen ein heftiger Gewitterregen niederging. Den hat Konzertmeisterin Elke Maas als Solistin mit dem harmonisch gespannt gespielten Largo förmlich herbeigezaubert.

Zuvor hatte sich mit dem Konzert für die nicht häufig zu hörende Oboe d´amore in
A-Dur von Johann Sebastian Bach ein weiterer „Wunschkonzert-Ohrwurm“ im Programm gefunden. Martina Golz präsentierte einen schmelzenden Solo-Part.

Lieblich, aber anspruchsvoll

Mike Flemming sorgte bei der Programm-Gestaltung für liebliche Frühlingsmusik, die aber nicht leicht zu spielen ist. Die Konzertbesucher aus Golßen, Lübben und umliegenden Orten erlebten die Sinfonia Pastorale von Johann Stamitz so leicht und fröhlich dargeboten, dass man einen Mozart vermuten könnte. Außerdem erklangen zwei launig-heiter gespielte Sätze aus dem G-Dur Quintett von Johann Christian Bach.

War zum Konzert-Auftakt Dimitri Schostakowitschs heiterer „Frühlingswalzer“ zu hören, so war der „Frühlingsstimmen-Walzer“ von Johann Strauß (Sohn) mit seiner mitreißenden Interpretation fernab vom sattsam bekannten „Abspielen im Tournee-Geschäft“ ebenfalls ein kleines musikalisches Ereignis für sich.

Für den herzlichen Beifall nach dem Konzert bedankten sich die Musiker mit einem zarten Frühlingslied in der Komposition von Felix Mendelssohn Bartholdy: „Leise zieht durch mein Gemüt“.  (-ds)

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