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21.10.2013

Lieder für die Kirchen-Sanierung

Walddrehnaer Chor gestaltet unterhaltsames Herbstkonzert für Erhalt der Dorfkirche
WALDDREHNA „Dann hat sich die ganze Mühe ja gelohnt“, resümierte Karin Keßner glücklich, als der Inhalt der Kollekte-Körbe ausgezählt ist. 503,82 Euro haben die Besucher des Herbstkonzertes am Samstag gespendet. Freude stand der Walddrehnaer Chorsängerin ins Gesicht geschrieben. Schließlich kommt das Geld komplett dem Gotteshaus in ihrem Ort zu Gute.

Die sanierungsbedürftige Kirche (Teilansicht) im Jahr 2011. Seither ist viel geleistet worden.
Foto: Henry Blumroth

 

Das Gebäude hat seit 2011 in drei Bauabschnitten eine gründliche Sanierung der Außenhülle erfahren. Zunächst musste der mittelalterliche Putz fachmännisch gesichert werden. „Das war die Voraussetzung, um alle anderen Arbeiten ausführen zu können“, erläutert Annegret Gehrmann, Vorsitzende des Förderkreises „Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz“. Im ersten Jahr wurde zudem der hölzerne Glockenstuhl im Turm erneuert. Er war aufgrund der durch die Schalluken ständig eindringenden Nässe instabil geworden. Blecherne Gitter über den Luken halten jetzt viel davon ab. 2012 kam das Kirchendach in die Kur. Vor allem die hölzernen Verbindungspunkte von Dachsparren und -balken mussten aufgrund von Schäden durch Pilzbefall erneuert werden. Ebenso waren wurden große Teile der Mauerschwelle, auf der die Dachkonstruktion aufliegt, sowie die hölzerne Traufe repariert. Dann konnte das Dach neu gedeckt werden. „Außerdem wurden die historischen Holzfenster komplett restauriert“, ergänzt die Förderkreisvorsitzende.

Gegenwärtig befinden sich die mittelalterlichen Türblätter der West- und Südtür zur Aufarbeitung in Spezialwerkstätten. Das neu verlegte Pflaster unter dem Glockenturm und auf dem sich anschließenden Gehweg zählt ebenso zu den Arbeiten des dritten Bauabschnitts in diesem Jahr.

Die Kosten für das Gesamtvorhaben belaufen sich laut Annegret Gehrmann auf insgesamt 160 000 Euro. An der Finanzierung beteiligten sich das Land Brandenburg, die Untere Denkmalbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald, die Landeskirche Berlin-Brandenburg, der Kirchenkreis Niederlausitz, der Förderkreis „Alte Kirchen der Niederlausitz“ sowie die Kirchengemeinde. Rund 2000 Euro fehlten laut Pfarrer Frank Gehrmann am Samstag vor dem Konzert noch an deren Anteil für den dritten Bauabschnitt.

Mit einem unterhaltsamen Herbstkonzert erfreuten die Sängerinnen und weitere Musiker
das Publikum in der Walddrehnaer Kirche. Foto: Birgit Keilbach

 

„Zweimal im Jahr gestalten wir ein Konzert, dessen Erlös der Kirche zu Gute kommt“, sagt Chorleiterin Carola Graßmann. Passend zur Jahreszeit hatten die Sängerinnen beliebte Volkslieder einstudiert. Hobbymusiker Peter Kopsch und Tochter Franziska als Sängerin steuerten lyrischen Rock und Gospel bei. Cellist Prem Weber aus Goßmar verlieh dem Musikerlebnis die klassische Note und Nachwuchsmusiker Kai Albertz erfreute die über 80 Zuhörer auf dem Akkordeon. Ihrer Begeisterung gaben diese nicht nur mit kräftigem langen Beifall sondern auch einer beachtlichen Spendensumme Ausdruck. „Es ist in den Jahren so viel geworden an unserer Kirche und eine schöne Sache, dass der Chor mit den Konzerten zur Finanzierung beiträgt“, sagte Brunhilde Zamzow. Anni Hilpert freute sich besonders über den neuen Gehweg. „Der ist schön glatt und sicher, nicht mehr so holprig und rutschig wie die alten Feldsteine“, beschrieb die Seniorin die Verbesserung.

Von Birgit Keilbach, erschienen in der Lausitzer Rundschau

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