Schwerpunkte

Kulturarbeit
→ zurück

26.12.2018

Hoffnung und Zuversicht in Langengrassau verschenkt

LANGENGRASSAU. Beim Benefizkonzert zugunsten des Arbeitskreises Tschernobyl in Dahme kommen in der Kirche des Ortes zwischen 600 und 800 Euro zusammen.

Der Gesangsverein aus Langengrassau und der Männergesangsverein aus Schlieben sangen am vierten Advent auch gemeinsam in der Kirche in Langengrassau.
Foto: Andreas Staindl

 

Weihnachten ist das Fest der Liebe, die Spendenbereitschaft besonders groß. Das ist weltweit so und war so auch am vierten Advent in Langengrassau (Heideblick). Besucher des Adventskonzerts in der evangelischen Kirche im Dorf erwiesen sich erneut spendabel. „Zwischen 600 und 800 Euro kommen immer zusammen“, erzählt Ilona Radünz vom Arbeitskreis Tschernobyl in Dahme. „Und diesmal war die Kirche richtig voll.“

Das Singen am vierten Advent ist ein Benefizkonzert zugunsten des Arbeitskreises und wird seit fast 30 Jahren im Gotteshaus in Langengrassau veranstaltet. Der Gesangsverein „Frohsinn 1877“ Langengrassau e.V. und der Männergesangsverein 1836 Schlieben e.V. gestalteten erneut das Programm. Die beiden Chöre stimmten abwechselnd die Besucher mit Liedern auf Heiligabend ein, sangen am Schluss auch gemeinsam.

Als „Süßer die Glocken“, „Stille Nacht“ und schließlich „O du fröhliche“ erklang, sangen die Zuhörer mit. Ein wirklich stimmungsvoller vierter Advent. „Das Konzert war wunderschön“, sagt Ilona Radünz. Auch Frank Gehrmann hat „Lieder gehört, die zu Herzen gehen“. Und weil es auch den Besuchern gefallen hatte, was deutlich am Beifall zu hören war, bat der Pfarrer, „Hoffnung und Zuversicht für die Kinder aus Tschernobyl zu verschenken. Mit ihrer Spende unterstützen Sie auch die freiwilligen Helfer in Dahme.“ Diese laden seit 27 Jahren strahlengeschädigten Nachwuchs aus der Tschernobyl-Region in die Flämingstadt ein. „Das Benefizkonzert in Langengrassau hilft, den Aufenthalt der Kinder zu sichern“, sagt Monika Petras vom Arbeitskreis. „Wir benötigen jeweils etwa 5000 Euro. Das Geld kommt vor allem über Spenden. Der Energieversorger EnviaM hat uns für den nächsten Aufenthalt 500 Euro gespendet. Auch vom Konzert gegen Krebs vor einigen Wochen in Dahme ist uns finanzielle Unterstützung angekündigt. Zudem sind Lotto-Mittel des Lands Brandenburg beantragt.“

Das Geld ist das eine, die personelle Absicherung des Aufenthalts das andere. „Wir brauchen dringend Nachfolger, Menschen, die sich einbringen und engagieren wollen“, sagt Ilona Radünz. „Viele von uns sind schon länger im Rentenalter. Die Kinder drei Wochen lang zu betreuen, ist sehr anstrengend.“ Der nächste dreiwöchige Erholungsaufenthalt ist schon geplant. Die etwa 15 Mädchen und Jungen sowie ihre zwei Betreuer werden Pfingsten 2019 in Dahme erwartet. Sie wohnen an den Wochenenden bei Gastfamilien, unter der Woche in der Pension „Born“ in Dahme. „Der Aufenthalt in sauberer Luft, zudem gesundes Obst und Gemüse hilft, die Gesundheit der Kinder zu stabilisieren“, sagt Ilona Radünz. „Es wäre schade, wenn wir die Mädchen und Jungen nicht mehr einladen könnten, weil sich keine Nachfolger für unseren Arbeitskreis finden.“

Inge Lehmann vom Gesangsverein in Langengrassau warb bei den Konzertbesuchern am Sonntagabend mit einfühlsamen Worten um Unterstützung: „Tun Sie Gutes und spenden Sie für die Kinder aus Tschernobyl. Es lohnt sich, und irgendwann kommt das Glück zu Ihnen zurück.“

Von Andreas Staindl, erschienen in der Lausitzer Rundschau

→ zurück